Unsere Erfahrungen mit dem Nachteilsausgleich

Unser Sohn besucht die 7. Klasse der Regelschule. Er hat seit seiner Einschulung einen Integrationsplatz.
Von Beginn an war klar, dass integriert beschulte Kinder durch eine Begleitlehrerin der Förderschule für Hörgeschädigte begleitet werden. Die Erwartungen der Lehrer der Grundschule auf Unterstützung wurden sehr schnell enttäuscht und auch ein Wechsel der Begleitlehrerin war nicht befriedigend. So dass es zu regelmäßigen Gesprächen zwischen Klassenlehrerin und der Mutter kam, sie wies immer wieder auf den Nachteilsausgleich hin und als regelrecht auftretende Bittstellerin bat sie um deren Anwendung. Von Seiten der Schule wurde entweder mit Unsicherheit (ob man das dürfe oder ob er nicht damit bevorteilt würde) oder mit Ablehnung (was nicht ausdrücklich erlaubt ist, machen wir nicht) reagiert.
Mit dem Wechsel in die Mittelschule gab es anfänglich ebenfalls große Erwartungen an die Begleitlehrerin, mit der man alles besprechen, den Förderplan erstellen wollte und die schon alles klären würde. Die erste Ernüchterung ergab sich bereits aus dem langen Zeitraum bis endlich das erste Gespräch nach Schuljahresbeginn stattfand. Die weiteren Gespräche fanden auch nicht wie erwartet wöchentlich, sondern in viel größeren Abständen statt. Im Ergebnis dessen, kam es sehr schnell wieder zur "bewehrten Praxis", Gespräche zwischen Mutter und Klassenlehrerin. Das erweiterte sich im Laufe der Zeit noch auf die jeweiligen Fachlehrer und bis zu wöchentlichen schriftlichen oder telefonischen Kontakten. Dabei ist es immer wieder ein vorsichtiges Anfragen ob der Nachteilsausgleich und der Förderplan bekannt ist und darum bitten die entsprechenden Hinweise zu beachten. Zum Glück gibt es Lehrer die dem offen gegenüberstehen und sich um deren Anwendung bemühen. Leider gibt es aber auch andere, die es ignorieren oder unumwunden ablehnen. Außerdem gibt es noch Vertretungslehrer und mit jeden neuem Schuljahr auch neue Lehrer.

Unser Resümee nach 7 Schuljahren: Jeder neu dazukommende Lehrer weiß von Nichts.

PS: Die Förderschule für Hörgeschädigte - Förderzentrum veranstaltet jedes Jahr einen Elternabend für integriert beschulte Kinder. Der letzte fand am 5.3.2008 statt. Dabei wurde u.a. über die Bedeutung und Umsetzung von Förderplan und Maßnahmekatalog (Nachteilsausgleich) gesprochen.

Nach unseren Eindruck wurde es als ein sehr geheimes Dokument behandelt, mit dem zwar alle Beteiligten verpflichtet wären zu arbeiten, aber wie sie davon Kenntnis erlangen, blieb unklar. Zu unserer völligen Verwunderung war es trotz mehrfacher Nachfrage nicht möglich eine Kopie zu erhalten.